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Innenraum

Für die endgültige Ausführung des Hochaltares waren die Vorschläge Balthasar Neumanns in seinen Promemoria von 1746 maßgebend. Der lichtdurchflutete „Ziborienaltar“ mit Säulen, Figurenschmuck und Zierrat war seine beliebteste Altarform. Die Hochaltarbekrönung wollte er allerdings mit den Seitenwänden verbunden wissen. Der Bauherr entschied sich anders. Eine Risszeichnung des genialen Johann Wolfgang van der Auvera aus Neumanns Baubüro zeigt beide Vorschläge. Eleganter und leichter erscheint die verwirklichte Lösung. Hochaltar wie auch die Seitenaltäre der Peterskirche sind in der Konzeption Neumanns Werk.

Der Hochaltar ist das Herzstück der Kirche. Säulentragende Postamente gruppieren sich um Mensa und Tabernakel, zu denen ein aufwändig gestalteter Treppenaufbau führt.
Altarstufen, Mensa und Sockel sind aus grauem und schwarzem Marmor gehauen. Altaraufsatz und der Aufbau ab der Säulenbasis sind aus Holz herausgestellt.

Die sechs marmorierten, holzverschalten Säulen umspinnt unten wie oben „geschnittenes Laub- und Muschelwerk“. Sie stützen den vielfach umbrechenden Architrav. Dieser trägt eine mächtige Krone, auf deren Reifen Putten zum abschließenden Kreuz hinleiten. Das ganze luftige Altarwerk ist trotz aller Grazie streng architektonisch durchdacht und auf den Raum zugeschnitten.

Apostel Petrus

Apostel Petrus

Links zwischen den inneren Säulenpaaren steht die überlebensgroße Holzfigur des Apostels und Kirchenpatrons Petrus. Sie zeigt ihn mit seinen Attributen, den Himmelsschlüsseln und dem „Neuen Testament“.

Ölgemälde " Die Schlüsselübergabe an Petrus" von Lothar Ignaz Schweickart 1748

Über dem Tabernakel ist die eindrucksvolle Figur des Pelikans dargestellt. Sie fand erst nach der Renovierung der Jahre 1960/62 hier Platz. Zuvor war an dieser Stelle ein einfaches Kreuz angebracht.

Der Vogel füttert seine Jungen aus dem dehnbaren Kehlsack, indem er den Schnabel auf die Brust stemmt. Dabei rötet er seine weißen Federn oft mit Fischblut. Dies ist der Hintergrund für die Sage, dass er sich die Brust aufreiße und mit seinem Blut die Jungen belebe und nähre. Daher wurde dieses alte Symbol der Vater- oder Mutterliebe zum Christussymbol.

Der Aufsatz über dem Tabernakel ist ein sogenannter Drehtabernakel. Er enthält eine mit rotem Samt ausgeschlagene sowie eine versilberte Nische zur Aussetzung des Allerheiligsten in der Monstranz. Im geschlossenen Zustand ist ein Kreuz sichtbar, angekauft 1962/63.

Wappen des Kardinals Franz Christoph von Hutten
(Blick vom Nordschiff)

Apostel Paulus

Apostel Paulus

Sein Gegenüber ist der Apostel Paulus. Er wird mit offenem Buch und Schwert dargestellt. Das geöffnete Buch verweist darauf, dass Paulus das Evangelium den Heiden verkündet und mit seinen Schriften ausgelegt hat.

Als römischer Bürger hatte Paulus das Vorrecht, mit dem Schwert hingerichtet zu werden und brauchte nicht das schmachvolle Martyrium am Kreuz zu erleiden. Der Heilige steht hier im Verein mit Petrus und den zehn Aposteln, die in den Kartuschen der Kuppel dargestellt sind. Er vervollständigt damit den Zwölferkreis anstelle von Judas Ischariot, der Jesus verraten hat. Das nicht Matthias, der nach biblischem Bericht die Nachfolge des Judas antrat, sondern Paulus dargestellt wird, folgt gängigem Brauch. Beide Statuen stammen vom Bruchsaler Bildhauer Johann Virosteck.

Im Durchbrochenen Giebel hält ein großer Engel das Petrus-Symbol, ein umgekehrtes Kreuzesholz. Petrus soll der Legende nach mit dem Kopf nach unten hingerichtet worden sein, da er nicht auf die gleiche Art sterben wollte wie Jesus von Nazareth.
Über der Figur des Apostels Petrus ist im Wappen das silberne Kreuz auf blauen Grund des Bistums Speyer und daneben der Torbau der Probstei Weißenburg erkennbar. Über der Figur des Apostels Paulus ist das Familienwappen derer von Hutten angebracht. Sowohl links als auch rechts stehen zwischen den beiden äußeren Säulenpaaren zierliche geschnittene dreiarmige Leuchter.

Das Ölgemälde als Mittelfüllung (s.Bild), von einem üppigen Rokokorahmen eingefasst, stammt laut Inschrift von Lothar Ignaz Schweickart, der es um 1748 schuf. Es stellt die Schlüsselübergabe an Petrus nach Matthäus 16, 18 und 19 dar: Jesus weist auf einen oktogonalen Bau oberhalb hin, ein Sinnbild der Kirche Christi.

Tabernakel mit eindrucksvoller Figur des Pelikans

Tabernakel mit eindrucksvoller Figur des Pelikans - wurde im Jahr 1960/62 nach der Renovierung aufgestellt

Marienaltar

Marienaltar - Entwurf von Balthasar Neumann, hergestellt von Michael Feichtmayr 1754/55

Der Marienaltar ist in Stuckmarmor ausgeführt. In Linie und Farbumgebung ist er dem Hauptaltar angepasst. Er schmiegt sich in ruhigem Aufbau und geschickter Scheidung um die abgeschrägte Ecke der Vierung. Einfache Säulenpaare tragen über fein profilierten Gesimsen Aufsätze, geschmückt mit Stuckengeln und der Taube des Heiligen Geistes.

Die Muttergottes ist als Immaculata dargestellt, die mit ihrem Fuß der satansichen Schlange, dem Symbol des Bösen, den Kopf zertritt. Die Statue ist ein Werk von Hofbildhauer Joachim Günther.

Marienaltar - Nahaufnahme

Marienaltar - die Staue ist ein Werk von Hofbildhauer Joachim Günther

Sebastianusaltar

Sebastianusaltar - Entwurf von Balthasar Neumann, hergestellt von Michael Feichtmayr 1754/55

Der Sebastianusaltar ist das Gegenstück des Marienaltars, geschmückt mit dem Auge Gottes. Verspielte Putti mit Pfeil und Bogen flanieren die Zentralfigur. Sie verweisen auf die Legende des Heiligen Sebastian, der auf Befehl des römischen Kaisers Diocletian von numidischen Bogenschützen getötet wurde, weil er seinem  Glauben an Christus treu blieb.

Beide Altäre wurden nach Entwürfen Balthasar Neumanns von Johann Michael Feichtmayr 1754/55 hergestellt. Die ursprüngliche Planung sah freistehende Altäre in den Seitenschiffen vor.

Sebastianusaltar - Nahaufnahme

Sebastianusaltar - hergestellt 1754/55 von Michael Feichtmayr nach den Entwürfen Balthasar Neumanns

Die Kanzel

Kanzel - fertiggestellt im Mai 1756 von Michael Feichtmayr

Die grazile Kanzel an der nordöstlichen Vierungsecke schuf Michael Feichtmayr. Für 440 Gulden war sie im Mai 1756 fertig gestellt. Das Meisterwerk besteht aus prachtvollem Stuckmarmor mit reizvoller Rocaillearbeit am ausladenden Korpus. Im Feld der Stirnseite finden sich Engelchen mit Buch und Lorbeerkranz Am Schalldeckel den zwei Engel von großem Liebreiz schwebend zu tragen scheinen, erkennt man das bischöfliche Huttensche Wappen.
Am Aufsatz tummeln sich geflügelte Putten mit Blumenranken. Ganz oben findet sich ein Predigerengel auf Wolken. Das Ganze strahlt harmonische Leichtigkeit und Vornehmheit aus.

Stirnseite Kanzel bestehend aus prachtvollem Stuckmarmor

Stirnseite Kanzel bestehend aus prachtvollem Stuckmarmor
Familienwappen v. Hutten

Nepomukaltar im westlichen Querhaus

Nepomukaltar im westlichen Querhaus - ein Werk von Joachim Günther v. 1746

Der Altar im westlichen Querhaus ist dem heiligen Johannes Nepomuk, dem legendären Bewahrer des Beichtgeheimnisses und beliebtesten Barockheiligen überhaupt, gewidmet. Der bischöfliche Regierungs-Advokat Bez wollte 1746 am „Regierungsbau“ oder sonst wo eine Nepomukstatue aufstellen lassen. Kardinal Hutten brachte ihn dazu, das Geld statt dessen für eine Nepomukaltar in der Peterskirche zu stiften. Die Heiligenstatue ist ebenfalls ein Werk von Joachim Günther.

Die Ketten am Nepomukaltar sind jenen nachempfunden, die in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom in einem Renaissance-Tabernakel am Hochaltar aufbewahrt werden. Peterspfarrer Robert Stöckle gab die Nachbildung 1934/35 in Rom in Auftrag.

Die Ewiglicht-Ampel

Ewiglicht-Ampel

Mitten im Chorraum kündet die Ampel mit dem „ewigen Licht“ göttliche Präsenz in Form geweihter Hostien im Hochaltar an. Sie ist zwar im Barockstil gehalten, wurde aber erst in den Jahren 1962/63 erworben und ersetzte im Zusammenhang mit der damaligen Renovierung der Peterskirche eine entsprechende neugotische Laterne.

Die Zunftheiligen

Hl. Urban

Der Heilige Ulrich (Udalrich), Bischof von Augsburg, ist der erste Heilige, der offiziell durch einen Papst heilig gesprochen wurde. Er ist hier als Patron der Weber dargestellt. Der Heilige Joseph gilt als Patron der Zimmerleute. Urban I., war einer der frühchristlichen Päpste. Patron des Weinbaus und der Winzer. (Sein Schild ist irrtümlich dem Hl. Antonius zugeordnet).

Die als Heiliger Wilhelm dargestellte Figur ist nicht abschließend zu deuten. Sein Zunftschild weist ihn als Patron der Bäcker und Müller aus. Bei einer Beschreibung der Figuren vermutete Pfr. Stöckle (1907) jedoch, dass es sich hierbei um St. Nikolaus handeln könnte, worauf der Teller mit Brot hinweist.

Der Heilige Crispinus ist als Patron der Schuhmacher gekennzeichnet. Der Heilige Philippus ist Patron der Walker, Hutmacher und Krämer. Der Heilige Antonius von Padua ist Patron der Seiler und Gärtner und wird als Nothelfer beim Wiederfinden von Verlorenem angerufen. Sein Schild ist abhanden gekommen. Das zugeordnete Schild (Fass mit zwei gekreuzten Daubenhaken) ist wohl dem Winzerheiligen St. Urban zuzuordnen.

Westliches Querhaus

Sonstige Ausstattung

Den Taufstein lieferte 1752 der Bruchsaler Steinhauermeister Joseph Weber. Aus späteren Zeiten stammt die Herz-Jesu-Figur, die am 28. Juni 1907 von Bildhauer Peter Valentin aus Offenburg nach Bruchsal geliefert wurde. Die Bruder Konrad Statue wurde im Januar 1943 vom Schwetzinger Bildhauer Fridolin Rupp für die Peterskirche gefertigt und geliefert.

Der Altar im östlichen Querhaus wurde erst 1915 als Kriegeraltar errichtet. Unter den Altären harmonierende Farbfassung. In der Nische wurde anstelle des sterbenden Soldaten nun die vorhandene Statue Johannes des Täufers zwischen passenden Putten aufgestellt.

Die Stationen des Kreuzweges sind um 1725 gemalt. Pfarrer Herp kaufte sie im Jahre 1963 für die Kirche an.

Mitten im Chorraum kündet die Ampel mit dem „ewigen Licht“ göttliche Präsenz in Form geweihter Hostien im Hochaltar an. Sie ist zwar im Barockstil gehalten, wurde aber erst in den Jahren 1962/63 erworben und ersetzte im Zusammenhang mit der damaligen Renovierung der Peterskirche eine entsprechende neugotische Laterne.

Östliches Querhaus

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