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Die Bischofsgruft

Die Bischofsgruft

Bischofsgruft

Die Bischofsgruft liegt etwa vier Meter tief unter der Kuppel

Unter der Kuppel liegt etwa vier Meter tief die Bischofsgruft.
Sie besteht aus einem mit Kreuzgewölben überdeckten Vorraum und drei Sargnischen.

Da die Kirche und Gruft beim Tode Damian Hugo von Schönbergs (19.08.1743) noch nicht vollendet waren, wurde er nach der Einbalsamierung am 13. September 1743 zunächst in der ehemaligen Kapuzinerkirche beigesetzt (Huttenstraße, heute Altenzentrum). Am 19. September 1755 erst erfolgte seine Überführung in die linke Gruftnische.

Kardinal Franz Christoph von Hutten (†20.04.1770) erhielt am 10. Mai 1770 seine letzte Ruhestätte in der mittleren Nische.

Am 26.02.1797 musste der verstorbene Fürstbischof Damian August Graf von Limburg-Stirum vor der französischen Revolutionsarmee fliehen und starb im Schloss Freudenhain bei Passau. Er wurde in der dortigen Kapuzinerkirche bestattet. Kirche und Grab sind den Stürmen der französischen Revolution zum Opfer gefallen. Sein Herz wurde am 21. März 1797 von zwei Hofjunkern nach Bruchsal gebracht. Es ruht in einem silbernen Gefäß auf dem Steinpostament vor der Sargnische Huttens.

Am 26. April 1810 wurden die sterblichen Überreste des letzten in Bruchsal residierenden Fürstbischofs, Wilderich Graf von Walderdorf († 21.04.1810), in der rechten Nische beigesetzt.

Schon am folgenden Tag wurde die Gruft mit einer 60 Zentimeter dicken Bruchsteinmauer verschlossen, der Treppenraum mit Bauschutt aufgefüllt und der Eingang mit schweren Sandsteinplatten abgedeckt.

In der Folgezeit geriet sie fast völlig in Vergessenheit. Erst im Herbst 1907 hat sie der Großherzogliche Bezirksbaumeister Dr. Fritz Hirsch anhand eines zufällig aufgefundenen alten Planes wiederentdeckt.

Plakat Gruft
Gruft der Peterskirche

unsere Eckdaten

Die Peterskirche, ein kunsthistorisches Denkmal

1757

Doppelgrabmal Schönborn und Stirum

Der Entwurf stammt vom kurzfürstlichen Hofbaumeister Johann Seitz in Trier. Die Ausführung besorgte der Marmoriere Stephan Strahl.

1770

Grabmal für Franz Christoph von Hutten

Das Epitaph von Kardinal Hutten wurden von Stephan Strahls Sohn Johann, kurtrierischer „Marmorierer“, nach Plänen von Joachim Günther errichtet.

1810

Grabmal für Wilderich von Walderdorf

Der letzte Speyrer Fürstbischof Graf Wildrich von Walderdorf, wurde nach seinem Tod in der rechten Gruftnische der Bischofsgruft in der St. Peterskirche beigesetzt.

Kunsthistorische Denkmäler

Die Grabdenkmäler im östlichen Querarm der Barockkirche St. Peter

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Heinrich Wilhelm, Freiherr von Benseradt

Die lateinische Inschrift lautet:
„Wanderer halt ein und bete um das ewige Leben. Hier ruht Heinrich Wilhelm Freiherr von Benseradt. Er lebte für Gott und 4 Fürsten des heiligen römischen Reiches und Bischöfen von Speyer: Johann Hugo von Orsbeck, Heinrich Harthard von Rollingen. Er war Hofmarschall der Hochwürdigen Kardinäle Damian und Hugo von Schönborn und Franz Christoph von Hutten, persönlicher Rat und Präfekt des Marstalles, voll Verdienstes und Tagen, verstarb er am 19. November 1747 im Alter von 86 Jahren.
Dieses Denkmal haben irhem Vater voll Liebe seine drei Söhne gesetzt 1763″

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Johannes Philippus, Freiherr von Benseradt

Die lateinische Inschrift lautet:
„Wanderer bleib einen Augenblick stehen und gedenke aller, die gemeinsam (hier) schlafen. Hier ruht Johannes Philippus Freiherr von Benseradt mit den Insignien der kirchlichen Bruderschaft zum heiligen Evangelisten Johannes und zum heiligen Quidonis, Kanoninkus zu Speyer und Dekan des Hochwüdigsten und Ehrwürdigsten Kardinals und Bischof von Speyer Franz Christoph von Hutten, dessen geheimer geistlicher Rat er war. Für die Armen war er ein Vater, für den Speyerer Klerus ein Auferbauer und Freund. Den kostbaren Tod erlitt er am 24. Juli im Jahre 1765 im Alter von 49 Jahren.
Er ruht in Frieden.“

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Johann Franz Rudolph, Freiherr von Euler

Die lateinische Inschrift lautet:
„Hier ruht Johann Franz Rudolph, Freiherr von Euler, geb. 19. Juni 1702, † 9.Februar 1778. Er war 34 Jahre lang adeliger Kammerherr des hochwürdigsten und ehrwürdigsten Herrn, Herrn Franz Christoph, der heiligen römischen Kirche Kardinal von Hutten und des hochwürdigsten und ehrwürdigsten Herrn, Herrn August Graf von Limburg-Stirum, Bischof von Speyer, des Heiligen Römischen Reiches Fürst. Außerdem war er Hauptmann Wache ab 1758 Tribunus. Ein Mann tapferen Herzens, im Kriege tapferer Soldat, in der christlichen Schule voll Eifer für die Religion, bei Widerständen ausharrend, bei Schmerzen ertragend. Er wurde mit den Sakramenten gestärkt, ein Kreuz in den Händen haltend und sein Herz nicht verlassend, vollendet Wanderer!
Erbitte für ihn beim Herrn die ewige Ruhe.“

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Sigismund Laurentius, Freiherr von Karg zu Bebenburg

Die lateinische Inschrift lautet:
„Hier ruht die Asche eines Verstorbenen, der auf Erden gelebt hat, nicht für sich, sondern für Gott, den Fürsten und das Volk. Es ist der hochangesehene und freigebige Herr, Sigismund Laurentius, Freiherr von Karg zu Bebenburg, geheimer Rat zweier hochwürdigster und ehrwürdiger Fürsten und Bischöfe zu Speyer. Ein Mann an Jahren reich. Geboren am 10. August 1707, † 16. Mai 1770, voll Verdienste bei Gott; und den Menschen. Wanderer, der du dieses liesest, unterlasse nicht zu beten.
Er ruhe in Frieden.“

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Maria Elisabeth, Freifrau von Buchenberg

Die deutsche Inschrift lautet:
„Hier liegt die Hochwohlgeborene Frau Maria Elisabetha Freifrau von Buchenberg, geborene Freyin von Deiring, geboren den 21. Juni 1746, vermählt den 23. August 1773, gestorben den 16. Juli 1785. Requiescat in pace. Amen.“

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Franciscus Albertus, Freiherr von Radehausen

Die lateinische Inschrift lautet:
„Halt ein, o Wanderer, und sei bereit zu erfahren, dass in diesem Grab bestattet ruht Franciscus Albertus, Freiherr von Radehausen, des Hochwürdigsten Kardinals und Bischofs von Speyer Franz Christoph oberster geheimer Rat, Hofmarschall, Vicedom der Stadt, Archisatrap in Lauterburg. Aus all diesen Ämtern können die Verdienste dieses hervorragenden Mannes ersehen werden. Geboren für die Welt wurde er im Jahre 1767 am letzen September. Druch die Sakramente früh versehen wurde der Knecht (Gottes) zur frommen Ewigkeit in der 1. Nachtwache vom herrn abberufen. Damit er würdig sei, hat seine geliebte Witwe Piaria Anna aus dem illustren Wormser Geschlecht der Freiherren von Dahlberg, voll Innigkeit gebetet.“

Epitaph für Heinrich Wilhelm, Freiherr von Benseradt
Epitaph für Johannes Philippus, Freiherr von Benseradt
Epitaph für Johann Franz Rudolph, Freiherr von Euler
Epitaph für Sigismund Laurentius, Freiherr von Karg zu Bebenburg
Epitaph für Maria Elisabeth Freyfrau von Buchenberg
Epitaph für Franciscus Albertus, Freiherr von Radehausen

Kunsthistorische Denkmäler

Die Grabdenkmäler im westlichen Querarm der Barockkirche St. Peter

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Wilhelm, Freiherr von Hutten zu Stoltzenberg

Die lateinische Inschrift lautet:
„Halt ein, o Wanderer, und bete für den Illustren und Ehrwürdigen Herrn, Herrn Wilhelm Anton Freiherr von Hutten und Stoltzenberg, Kanonikus des Metropolitan Kapitels der Kirche zu Mainz, der Kathedrale zu Würzburg und des Rittersstiftes zum hl. Alban. Er wurde, als er den Ehrwürdigen und Hochwürdigen Herrn Bruder besuchte, mit tödlicher Krankheit von Gott heimgesucht und mit den heiligen Sakramenten zum Wege in die Ewigkeit gestärkt, erlitt er im Angesicht des Herrn den kostbaren Tod. Er starb in Bruchsal am 6. Oktober im Jahre 1759 im Alter von 51 Jahren.

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Friedrich Karl, Graf von Limburg-Velen-Stirum

Die lateinische Inschrift lautet:
„Hier ruht, besiegt vom Tode aber nicht von den Türken und anderen Feinden, der bekannte und tapfere Sieger, Herr seiner Seelen (=Untertanen), immer glorreich im Leben, der bekannte Herr, Herr Friedrich Karl, des heiligen römischen Reiches Graf von Limburg-Velen-Stirum. Als Graf regierte er die Grafschaft Gemen, war Graf von Wisch, Pronkhorst und Borckeloh, Herr zu Raesfeld und Bretzenheim, Kammerherr der Kaiserlichen und Königlichen Ungarischen und Böhmischen Majestäten, Rittmeister und Generaladjutant des Heeres. Im 62. Jahr seines Lebens, d.h. im Jahre 1771, am 31. Dezember, war er von Wien aufbrechend auf dem Weg nach Bruchsal zu seinem hohen Bruder, dem Bischof der heiligen römischen Kirche zu Speyer und des heiligen römischen Reiches Fürst. Nahe bei München in Bayern musste er durch die Kraft der tödlichen Krankheit getroffen, den Weg in die Ewigkeit antreten. Wanderer gedenke dankbar im Gebete der vielen im Vaterland der Religion bei guten Werken Verstorbenen und bete für sie um die ewige Ruhe.“

Kunsthistorische Denkmäler

Epitaph für Heinrich Harthard, Freiherr von Benseradt

Die deutsche Inschrift lautet:
„Heinrich Hartard Freiherr von Benseradt, Burgmann zu Schoenecken, Kurf. Tr. Kammerherr Fürst. Spr.g.R. u. Oberhof Marschall der niederh. unmittelb. Reichsritterschaft Mitglied, geb. den 8. April 1712 zu Speyer, ward den 30. Dezember 1738 Kur Tr. Grenadier Hauptmann, tratt den 12. Feb. 1739 aus Kur.Tr. in kön. Österr. Kriegsdienste, war als ein wahrer Soldat denen damaligen Feldzügen gegenwärtig, entsagte den 22. Dezember 1746 als würklicher Kais. kön. Grenadier Hauptmann dieser Stelle, ward zu Bruchsal Hofmarschall, vermählte sich den 9. Juli 1755 mit der Reichs Fräulein Karoline Franz, geb. von Koffler zu Millendt. Von 1778 den 30. Sept. bekleidete er die Würde eines Oberhof Marsch. Starb am 6. Jenn. 1789 als ein ehrlicher Mann und ward an diesem Ort zu Erde bestätigt, wo seine rückgelassene Gemahlin dieses Denkmal der Liebe und Treue 1790 errichtet hat. Herr, verwerf ihn nicht vor Deinem Angesicht.“

Epitaph für Wilhelm, Freiherr von Hutten zu Stoltzenberg
Epitaph für Friedrich Karl, Graf von Limburg-Velen-Stirum
Epitaph für Heinrich Harthard, Freiherr von Benseradt

Barockkirche St. Peter

Die Grabmäler für Schönborn und Limburg-Stirum

Das Doppelgrabmal Schönbergs und Stirums befindet sich auf der rechten Seite neben dem Hochaltar. Der Entwurf für das Schönbornepitaph stammt vom kurfürstlichen Hofbaumeister Johann Seitz in Trier. Die Ausführungen besorgte 1757 der „Marmorierer“ Stephan Strahl. Die „Glaube“ und „Liebe“ symbolisierenden Marmorplastiken schuf der Bamberger „Statuarius“ Ferdinand Diez. Vor dem Unterbau ließ Fürstbischof August von Limburg-Stirum zu seinem Gedächtnis schon 1775, vermutlich durch Joachim Günther, einen Marmoraltar errichten, der an der Stirnseite das feine Relief „Christus und Petrus auf dem Meer“ trägt und von den Plastiken „Glaube“ und „Wahrheit“ flankiert ist.

Barockkirche St. Peter

Grabmal für Damian Hugo von Schönborn

Über einen hohen Unterbau aus schwarzem Marmor befinden sich die Tumba mit einer lateinischen Inschrift. Sie lautet in deutscher Übersetzung:

„Dem ewigen Andenken des Damian Hugo aus dem Geschlecht der Grafen des Heiligen Römischen Reiches von Schönborn – der Welt geboren am 13. Tag, vor dem 1. Oktober im Jahr Christi 1667 -, der sich in seiner Jugend durch seine Tugenden und das Studium der Wissenschaften des bedeutenden Geschlechtes würdig erwies, für Gott die Kirche und das Reich zu kämpfen. Den Eid des Deutschen Ritterordens leistete er im Jahre Christi 1699, danach zum heiligeren Dienst berufen, legte er den Kriegsrock ab und den Purpurmantel an.“

Seitlich der Tumba sitzen Alabasterfiguren, links der Glaube mit dem Kreuz, rechts die Liebe mit dem flammenden Herzen. Die beiden allegorischen Figuren halten Schilde, auf denen eine zusammengehörige Lateinische Inschrift eingehauen ist. Sie lautet auf deutsch:“Dem Verstorbenen errichtete dieses Denkmal, des leiblichen Bruders fromme Seele mit Sehnsucht und Tränen geleitend der erhabene und vornehme Herr, Herr Rudolf Franz Erwin Graf von Schönborn, Buchheim und Wollschal etc., Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und engster Berater ihrer kaiserlichen Majestät etc.“

Barockkirche St. Peter

Die Grabmäler für Schönborn und Limburg-Stirum

Auf dem Sarkophag findet sich eine Figurengruppe mit einem Engel, der den knienden Kardinal auf den Gekreuzigten hinweist. Im Relief darüber deutet Gott Vater mit der Linken auf die Erdkugel, während er die Rechte zum Segen erhebt. Den oberen Abschluss bilden die bischöflichen Insignien und das Allianzwappen Speyer – Weißenburg – Schönborn. An der Stirnseite des Unterbaus auf einem Marmor – Antependium steht die lange Fortsetzung der Tumba-Inschrift. Sie lautet übersetzt:

In das hervorragende Kardinalskollegium der heiligen römischen Kirche aufgenommen am 3. Tag vo dem 1. Dezember (= 29. November) 1713; zur roten Mütze (= Kardinalshut) kamen zwei Bischofshüte: der der Kirche von Speyer im Jahre 1719, am Tag vor dem 1. Dezember (=30. November), der der Kirche von Konstanz am Untersee (0Bodensee) am 4. Tag vor dem 1den des Juli (0 am 12. Juli) im Jahre 1740. Als Fürst beider Staaten erwarb er sich große Verdienste unter den Kaisern Leopold I. , Joseph I. und Karl VI. und war von diesen hochgeschürzt, weil er die ihm von ihnen für das Wohl des Reiches übertragenen Gesandtschaften nach ihrem Wunsch durchgeführt hat. Nach Rom zu den Wahlen der heiligen Päpste reiste er zum wiederholten Male und nahm mit seinen Vorschlägen und Fürsprachen an Ihnen teil. Er stellte die Ordnung der Geistlichkeit, die ungewöhnlich nachlässig war durch äußerst nützliche pastorale Erlasse wieder her, er selbst – zum Vorbild geworden – gründete nach Prüfung des Kirchenvolkes für die Bildung guter Hirten ein Priesterseminar, für Erziehung der Jugend öffentliche Schulen für humanistische Wissenschaften, zum Trost für die Kranken zwei Krankenhäuser und Altenheime, zur Förderung der Frömmigkeit der Gläubigen errichtete er mehr als 10 Kirchen. Für den Deutschen (Ritter-) Orden gründete er auf eigene Kosten eine neue Präfektur, für die Wiederreichtung des Speyrer Doms aus den Trümmern vermachte er testamentarisch viele tausend (Gold-) Münzen. Sein Herrschaftsgebiet, das er verschuldet vorgefunden hatte, beschenkte er mit überreichen Einkünften und sehr großen Schätzen, ohne eine andere als die alte maßvolle Steuer einzufordern; sparsam immer im eigenen Hause, in der Ausstattung öffentlicher Gebäude und im Bau der landesherrlichen Straßen großartig, wurde er, um die Belohnung für seine geistlichen Sorgen zu empfangen, in den Himmel gerufen und starb am 14. Tag vor dem 1. September (= am 19. August) im Jahre 1743.“

Barockkirche St. Peter

Grabmal für August von Limburg-Stirum

Schon zu Lebzeiten ließ sich Fürstbischof, Graf August von Limburg-Stirum, in der Peterskirche einen Kenotaph mit einem Altarstein fertigen. Der Schöpfer ist wohl der forstbischöfliche Hofbildhauer Joachim Günther. Zwischen Insignien haltenden, trauernden Putten trägt eine Marmortafel auf seinem Grabmonument vor dem Schönborn´schen Epitaph eine lateinische Inschrift, die übersetzt lautet:

„Zum Gedenken an den verehrungswürdigsten und hochberühmten Herrn, Herrn August Philipp Karls aus dem Geschlecht der Grafen von Limburg-Stirum, Bischof von Speyer, Probst von Weißenburg, Fürst des Heiligen Römischen Reiches, der wegen Kriegswirren fern von der Seinen am 26. Februar 1797 in Burg Freudenhain in der Nähe von Passau starb, wo er in der Kirche der Kapuziner, was er gewünscht hatte, begraben liegt; sein herz aber wird in der Krypta dieser Kirche verwahrt. Geboren war er am 16. März 1721, auf den Bischofsstuhl von Speyer erhoben am 29. Mai 1770. Wahrhaft ein Vater der Armen hatte er Witwen, Waisen, Kranke, vom Alter Geschwächte und die Erzieher der Jugend in seinem Testament schriftlich als Erben eingesetzt.“

Barockkirche St. Peter

Grabmal für Hutten und Walderdorf

Grabmal für Franz Christoph von Hutten
Links vom Hochaltar findet sich das Epitaph von Kardinal Hutten. Es wurde von Stephan Strahls Sohn Johann, kurtrierischer „Marmorierer“, nach Plänen von Joachim Günther errichtet. Die Figuren sind ebenfalls ein Werk des Bruchsaler Hofbildhauers Joachim Günther. Es trauern die „Gerechtigkeit“ und die „Mildtätigkeit“ um den toten Kirchenfürsten. Hoch oben aber thront die edle Gestalt der „Hoffnung“, die sagen will, dass der Tod nicht Ende, sondern Durchgang zum Leben ist. Hutten hatte schon zu seinen Lebzeiten dafür gesorgt, dass er links vom Hochaltar, einen Epitaph bekomme ähnlich dem von Schönborn. Die Inschrift auf der Tumba lautet ins Deutsch übersetzt:

„Bleibe stehen (= verweile) Betrachter, und unterlasse es nicht zu beten und den barmherzigen Gott zu bitten. Es möge in Frieden ruhen die Seele des Franz Christoph von Hutten, Kardinals, Propstes von Weißenburg und Odenheim, Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, der demütig von sich denkend noch zu seinen Lebzeiten dieser Inschrift hinzufügen ließ, des größten Sünders im Leben.“

Im Zentrum ist der kniende Kardinal dargestellt, dem ein Engel das Kreuz vorhält. Darüber befindet sich das bischöfliche Wappenbild. Seitlich sind 16 Ahnenwappen angebracht.

Barockkirche St. Peter

Grabinschrift für Wildreich von Walderdorf

Grabmal für Franz Christoph von Hutten
Der letzte Speyrer Fürstbischof Graf Wildreich von Walderdorf, wurde nach seinem Tod im Jahr 1810 in der rechten Gruftnische der Bischofsgruft in der St. Peterskirche beigesetzt. Ein eigenes Grabmal (Epitaph) für ihn wurde nicht geschaffen. An die wichtigsten Ereignisse aus seinem Leben erinnert die Inschrift auf dem Antependium unterhalb der Tumba des Hutten´schen Grabmales, die hier 1923 angebracht wurde. Der Totenkopf mit Sanduhr ist eine in dieser Art damals aufkommende Darstellung. Die Inschrift lautet übersetzt:

„Dem ewigen Andenken an Philipp Franz Wildreich Nepomuk, aus dem Geschlecht der Grafen des Heiligen Römischen Reiches von Walderdorf, des Bischofs und Fürsten von Speyer, des Propstes der Kirchen des Bistums Trier und der Stiftskirchen St. Paulinus und St. Simon ebendort, des Herrn in Molsberg und Isenburg. Er war geboren am 2. März 1739, auf den Bischofssitz von Speyer erhoben am 22. April 1797, geweiht am 19. Januar 1800. Im großen Unglück (in der Zeit des großen Unglücks) des Vaterlandes und der Kirche ragte seine Tugend umso strahlender durch seine Nächstenliebe (Barmherzigkeit) und seine Herrschaft hervor, viele hat er getröstet und aufgerichtet. Er starb in Bruchsal am 21. April 1810, in der Krypta dieser Kirche St. Peter liegt er bestattet. Deren Tor, das nach Aufnahme des Leichnams des letzten vom ruhreichen alten Stamme (aus der ruhmreichen alten Reihe) der Speyrer Bischöfe verschlossen worden war, wurde in diesen Tagen (wieder) geöffnet. In frommen Gedenken an die von den Bischöfen in dieser Stadt erfolgreich vollbrachten Taten, deren Ruhm die Jahrhunderte verkünden ließen die Bewahrer der Erinnerung an die Heimat diese Grabinschrift im Jahre 1923 setzen.“

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